Mundus imaginalis ist ein real existierender Ort, nur eben nicht materiell. Wie konsistent seine Bereiche sind, kannst du selbst erleben – zum Beispiel durch aktive Imaginationen wie den Zauberschloßreisen (einem wesentlichen Bestandteil des Phantasmaion-Kurses). Neben Magiern, Propheten und Visionären betreten auch Künstler immer wieder diese Welt und interagieren mit ihr, insbesondere Schriftsteller. Manche bezeugen den Einfluß des Imaginablen auf ihre Arbeit … und benennen es ganz offen als das, was es ist – Magie. Eine der ganz Großen von ihnen ist hochverehrte Ursula K. LeGuin. In einer Doku erzählt sie darüber:
„Magic exists in most societies in one way or another. And one of the forms it exists in a lot of places is if you know a thing’s true name, you have power over the thing or the person. And of course, it’s irresistible, because I’m a writer. I use words and knowing the names of things is … I do magic. I do make up things that didn’t exist before by naming them. I call it Earthsea [https://amzn.to/3ryVoCg]. And there it is, it exists. So, I had this total parallel between wizards and artists to play with.
[…] I don’t feel so much as if I were making it up. I know I am, but that isn’t what it feels like. It feels like being there, and looking around and listening. […] A lot of people think that fantasy is just escapism, and has nothing to do with the real world, and I don’t feel that at all.“ (Aus Worlds of Ursula K. LeGuin, Arwen Curry, BBC Four 2018) *
Wörter sind magisch. Wie wir etwas benennen, gibt ihm Macht – im Imaginablen ebenso wie in der physischen Welt. Da stellt sich dann natürlich auch die Frage, wer oder was hinter deinen eigenen Namen steckt! Bist du dir darüber bewußt, welche Ahnen, Totems, Qualitäten, Orte und Fähigkeiten sich auf diese Weise in dir ausdrücken? Und durch dich? Mit welchen Kräften und Herausforderungen du ausgestattet bist? Tiefergehende Überlegungen dazu findest du im Phantasmaion-Kurs:
Ja, ich möchte die Magie des Wortes tiefer ergründen!
Dazu benötigt es Mut. Sei furchtlos und nenne das, was ist, bei seinem Namen.
* „In den meisten Gesellschaften gibt es Magie in der einen oder anderen Form. Und eine davon, die häufig vorkommt, besteht darin, daß du Macht über ein Ding oder einen Menschen hast, wenn du dessen wahren Namen kennst. Für mich als Schriftstellerin ist das natürlich unwiderstehlich. Ich verwende Wörter und den Namen der Dinge zu kennen heißt … ich wirke Magie. Ich erschaffe etwas, das zuvor nicht existierte, indem ich es benenne. Ich nenne es Erdsee. Und da ist es, es existiert. Ich konnte mit dem absoluten Vergleich zwischen Zauberern und Künstlern herumspielen.
[…] Ich habe nicht den Eindruck, als würde ich es erfinden. Ich weiß, daß ich es tue, aber so fühlt es sich nicht an. Es ist, als wäre ich dort, sähe mich um und hörte zu. […] Viele Menschen denken, Fantasy wäre Eskapismus und hätte nichts mit der realen Welt zu tun, aber das spüre ich überhaupt nicht so.“