Letztes Mal habe ich über Hekate geschrieben – unter anderem ist sie die Wächterin der Unterwelt und ermöglicht in dieser Funktion auch den Kontakt mit den Geistern der Toten. Das könnte ein weiterer Grund sein, weshalb sie in letzter Zeit so auf sich aufmerksam macht; immerhin haben wir in unserer Kultur nur noch wenig aktiven Bezug zu unseren Ahnen. Dabei zählen sie mit zu den zugänglichsten und wohlwollendsten Spirits: Mit ihnen haben wir schon eine Beziehung. Wir sind ihre Nachkommen und grundsätzlich wollen sie, daß es uns gut geht. Sie freuen sich, wenn wir aus den Gaben etwas machen, die sie uns mitgeben … und allein, wenn ich mir anschaue, was ich meinen unmittelbaren Vorfahren zu verdanken habe, tut sich ein großer Schatz auf.
Meine Urgroßmutter kannte sich mit Heilkräutern und Wurzeln aus. Es kommt vor, daß ich mich ganz unerwartet intensiv mit einer Pflanze auseinandersetze oder intuitiv weiß, welcher Tee, welches Bad oder ätherisches Öl jetzt gerade hilfreich wäre – da spüre ich ihre freundliche Hand im Hintergrund. Ihr Sohn, mein Großvater, beschäftigte sich sein Leben lang mit Okkultismus und schenkte mir meine ersten Bücher dazu, als ich acht oder neun Jahre alt war. Ihm gefällt die Bibliothek, die ich inzwischen aufgebaut habe. Vor allem hat er mir jedoch die Selbstverständlichkeit und Bodenständigkeit vermittelt, mit der er an magische Dinge herangegangen ist; das hat mir gezeigt, wie normal und eingeflochten in den Alltag das alles ist, und diese Haltung kann ich jetzt selbst in meinen Kursen weitergeben.
Neben all dem bin ich mit Geschichten aufgewachsen: Opa hat mir geschildert, was für ein Lausbub er in seiner Kindheit gewesen ist und wie er im Krieg überlebt hat. Mein Vater hat von seinen Abenteuern in Kanada und auf seiner Weltreise erzählt, meine Mutter hat mir immer vor dem Einschlafen vorgelesen und mir die Klassiker der Weltliteratur nahegebracht.
Und insbesondere die Vormittage meiner frühen Kindheit waren unschätzbar! Die habe ich mit meiner Großmutter verbracht. Zwischen den Erledigungen für den Haushalt hat sie jeden Tag Zeit gefunden, mir ein Märchen aus dem alten Buch der Gebrüder Grimm vorzulesen, das schon meiner Mutter gehört hatte. Danach haben wir die Geschichte noch einmal mündlich nacherzählt und im Anschluß daran haben wir sie nachgespielt und die Küchengegenstände dafür als Requisiten benutzt. Das ging so lange, bis das Märchenbuch zu Ende war und meine Oma sich eigenständige Geschichten hat ausdenken müssen. Wenn ich eins von ihr gelernt habe, dann daß Phantasie nicht nur dafür eingesetzt werden kann, der Realität zu entfliehen, sondern auch, um eine schönere zu erschaffen.
Es braucht nicht viel, um den deinen Ahnen zu begegnen: Stell ihnen frisches Wasser, Kerzen und ihren Lieblingskaffee oder -tabak hin, spiel ihnen ein Lied vor, das sie gemocht haben. Erzähl ihnen von deinem Tag, bitte sie darum, dir bei deinen Problemen behilflich zu sein. Bring die Opfergaben einen Tag später den Spirits des Landes. Diese kleinen regelmäßigen Kontakte mit deinen Ahnen machen oft mehr für dich als großangelegte Zeremonien … in jedem Fall unterstützen sie diese auch massiv. Wenn du eine gute Beziehung mit ihnen etabliert hast, leisten dir deine Ahnen generellen Beistand, auch wenn du nicht explizit danach fragst. Das Leben funktioniert dann einfach besser. Im Theurgion-Kurs erfährst du noch genauere Hinweise dazu:
Ja, ich will den Kontakt zu meinen Ahnen erneuern!
Welche Geschenke haben deine Ahnen dir mit auf den Weg gegeben? Welches Potential könnte sich da noch erschließen?